Massive Attack – Was lange währt, wird Schallplatte

Hallo Ihr Schallplatten-Fanatiker,

schon vor geraumer Zeit hatte ich viel und immer wieder darüber geschrieben, dass meine Ausgabe der Heligoland nicht geliefert werden mag. Vor einem Monat war es nun endlich so weit. Ich konnte mir meine bis dato schon neu gewonnenen Lieblingslieder auch auf Schallplatte anhören. Und das hat sich nun wirklich gelohnt.

Die Vinyl Factory (Die Presse, die für Massive Attack Artwork und Vinyl-Schnitt übernommen hat) hat ein tolles Cover gedruckt. Die Gestaltung wurde eng mit Robert del Naja und dem Designer Tom Hingston durchgeführt. Alle zusammen haben bei mir ein haptisches Glücksgefühl ausgelöst. Cover und Rückseite glitzern und haben Struktur. Das Booklet ist 30cm lang und breit und enthält tolle Drucke der Künstler (Massive Attack ist halt aus dem Wild Bunch hervorgegangen und die haben ganzheitliche Kunst gemacht). Dazu kommt noch, dass im Cover drei Schallplatten stecken (sic!)

Auf der dritten Scheibe finden sich Remixe – die beiden Tracks Paradise Circus (Gui Boratto Remix) und Girl I Love You (She Is Danger Remix) sind besonders hervorzuheben. Der Paradise Circus kommt hier ziemlich nackig daher – sehr stimmungsvoll – und zu Girl I Love You lässt sich nun auch fast schon tanzen.

Ansonsten muss ich zu dem Album nicht mehr viel sagen – will ich auch nicht. Paradise Circus wirkt in Verbindung mit dem Video einfach fantastisch und saugt den Zuseher/ -hörer in eine eigene Freakwelt.

„Girl I Love You“ ist der Reminiszenztrack an die Bristoler Mezzanine – Tage.

Ach – hört Euch die Schallplatte an. Alle drei Vinyls sind vorbildlich geschnitten und sind von der Klangqualität her ein Hochgenuß.

Und wer die Scheibe dann doch mal im Auto hören will, der bekommt noch eine CD gratis dazu – sie steckt keck in der linken Seite des Klappcovers.

Double Vinyl Album Tracklisting:

A1. Pray For Rain (featuring Tunde Adebimpe)
A2. Babel (featuring Martina Topley-Bird)
B1. Splitting The Atom (featuring Robert Del Naja, Grant Marshall, Horace Andy)
B2. Girl I Love You (featuring Horace Andy)
B3. Psyche (featuring Martina Topley-Bird)
C1. Flat Of The Blade (featuring Guy Garvey)
C2. Paradise Circus (featuring Hope Sandoval)
C3. Rush Minute  (featuring Robert Del Naja)
D1. Saturday Come Slow (featuring Damon Albarn)
D2. Atlas Air (featuring Robert Del Naja)

Additional 12″ Vinyl Tracklisting:

A1. Paradise Circus (Gui Boratto Remix)
A2. Fatalism (Ryuchi Sakamoto & Yukihiro Takahashi Remix)
B1. United Snakes
B2. Girl I Love You (She Is Danger Remix)

CD Tracklisting:

1. Pray For Rain
2. Babel
3. Splitting The Atom
4. Girl I Love You
5. Psyche
6. Flat Of The Blade
7. Paradise Circus
8. Rush Minute
9. Saturday Come Slow
10. Atlas Air

Tricky trifft die South Rakkas Crew – und alle haben Spaß

Da weder Amazon noch JPC mir zur Zeit die Freude neuen Vinyls gönnen und mich bei meinen Schallplatten-Bestellungen von Woche zu Woche vertrösten, will ich Euch von einem Album berichten, das zwar schon vor ein paar Monaten als Rille in Vinyl gepresst wurde – es könnte aber tatsächlich ein richtiger Party-Burner werden und damit auch eine wichtige Rolle im kommenden Sommer spielen.

Wir drehen mal am Rad der Zeit und begeben uns in die 90er Jahre zurück. Dort wurde Tricky als Mitmusiker der Gruppe bekannt, auf deren neues Superalbum ich immer noch warte – Massive Attack.  Er produzierte mit den Bristolern die Alben „Blue Lines“ und „Protection“ – zwei Meilensteine in der Musikentwicklung und für den Trip-Hop. Als er sich von Massive Attack trennte, ging er seine eigenen Wege mit seinem ersten Solo-Album „Maxinquaye“. Von diesem sind mir zwei Tracks in mein Musikgedächtnis eingebrannt worden. Da ist zum einen Overcome – düsterster Trip-Hop und zeitlos schön. Zum anderen blieb Black Steel mit seinen schnelleren und rockigeren Einflüssen im Kopf. Mit dem Track auf einer Kassette, diese in einem Walkman und den Kopfhörer dicht auf den Ohren möchte ich gerne einmal quer durch Camden-Town rennen. Das gäbe bestimmt einen guten neuen running Clip 😉

Gut. Soviel zu Tricky, obwohl es zu ihm noch soviel zu sagen gäbe…

Die South Rakkas Crew – ehrlichgesagt – war mir vor dem Album völlig unbekannt. Auf „Tricky meets South Rakkas Crew“ war dann aber klar, dass Tricky sich nicht irgendeinem dahergelaufenen Musiker auf Schallplatte verewigen lässt. Es handelt sich um ein Musikerkollektiv aus den Staaten, die ihre Musik basslastig, schnell und raggae-mäßig mögen. Kurz – sie machen Musik irgendwas zwischen Dancehall, Raggae und Ragga.

Insofern schreien die Tracks förmlich danach, betanzt zu werden. Die erste Party, auf der ich „Baligaga“ aufgelegt habe, wurde trotz forschen Tempos ordentlich und bei gleichbleibender Spannung getanzt. Das klappt! Wem das zu schnell ist, der möge doch bitte auf die auch mitgepresste Dub-Version zurückgreifen. Gleicher Text – langsamere Beats.

Aber auch Booty-Shakin‘ Tracks wie „Coalition“ animieren dazu, sich in heißen Räumen so rythmisch wie eben geht zu bewegen 🙂 Manche Tracks erinnern manchmal erschreckend an Sean Paul – aber der ist ja schließlich auch nicht so schlecht.

Zur Schallplatte selber: Die Verarbeitungsqualität ist Ok. Es handelt sich um die Übliche Verteilung von 10 Tracks auf vier Plattenseiten. Das ist natürlich unkomfortabel, weil man nach spätestens drei Stücken aufstehen und die Platte drehen muss. Aber – und das hat wieder etwas mit den physischen Eigenschaften einer Schallplatte zu tun – dadruch sind die Rillen breiter und haben damit mehr Platz, die Bässe in einer fantastischen Lautstärke wiederzugeben. Je mehr Platz die Rille hat, desto weiter kann die Nadel ausgelenkt werden, desto lauter können die gespeicherten Signale sein. Das kleine „Domino“-Label hat mir dem Album aber insgesamt gute Qualität abgeliefert, so dass ich hier auch ganz klar zum Kauf des Albums raten kann. Wer eine digitale Version benötigt, wird ungefragt vom Label bedient. Auf der Shop-Sektion der Homepage lässt sich durch einen mitgeliferten Code das gesamte Album in höchster Qualität runterladen. Vorbildlich!

Print

„Tricky meets South Rakkas Crew“ hat das Zeug zu einem Dance-Klassiker. Zwar haben die Tracks keinen sonderlichen Tiefgang… aber wen kratzt’s, wenn man ordentlich abgehen kann 🙂

Hier kommt die Track-List:

  • Bacative
  • Joseph
  • Coalition
  • Cmon Baby
  • Cross To Bear
  • Slow
  • Baligaga
  • Numb
  • Far Away
  • Baligaga Dub

Bleibt analog!

Euer Schallplattenchecker

Ab Montag Massive Attacks Heligoland im Superpack im Schallplattencheck

Ab dem 5. März kommt (unverständlicher Weise deutlich nach der CD) ein Super-Sammlerpaket inklusive Vinyl des neuen Albums von Massive Attack „Heligoland“ auf den Markt. Der Schallplatten-Checker hat sich das Album natürlich gesichert und schreibt Euch was über die Musik und die Qualität der Schallplatten im nächsten Post.
Seid gespannt wie ich!

Euer Schallplatten-Checker

UPDATE

Die Scheibe kommt nicht vor dem 19. März… Anscheinend kommen die mit der Produktion nicht hinterher. D.h., dass der Artikel zu Massive Attacks „Heligoland“ noch ein wenig auf sich warten lassen wird.  Ich prangere die Bevorzugung der digitalen Welt an 😉

Euer Schallplatten-Checker

UPDATE

Heligoland als Vinyl bleibt nicht lieferbar. Amazon hat mich vorhin benachrichtigt, dass sich das Erscheinungsdatum vom neuen Massive Attack um eine weitere Woche verschiebt. Blöd. Das ist mir schon mal passiert mit der Compilation vom Beatschuppen. Vertagen, vertagen und zum Schluß war die Schallplatte gar nicht mehr lieferbar. Ich hoffe nun wirklich nicht, dass das Heligoland Vinyl dasselbe Schicksal erleidet.

Leider ist auch keine Information zu bekommen, warum sich die Veröffentlichung derart lange verzögert. Ich glaube nicht, dass den britischen Pressen das Vinyl ausgegangen ist 😉

So. Wie gehabt – tschüß!

Euer Schallplattenchecker.

UPDATE

So wie es aussieht, ist der Weg von der Vinylfactory in GB entweder sehr lang oder die Lieferung von Massive Attacks „Heligoland“ verzögert sich immer noch. Auf der Homepage der Hersteller kann man herauslesen, dass es bei der Produktion des Albums wohl Probleme bezüglich der Qualität gab. Der letzte Eintrag, der die endgültige Auslieferung ankündigt, stammt allerdings schon vom 18. März. Die Lieferverzögerungen scheinen sich also fortzusetzen.

Ich schlage vor, nicht unbedingt ein „Kunstwerk“ schaffen zu wollen. Leute wollen die Musik hören!!! Also schickt mir gefälligst ein paar Vinyls mit Druckfehlern 😉

Amazon gibt mir schon den 19. April als Lieferdatum an. Na dann…

Euer Schallplattenchecker