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Jethro Tull – Benefit – New Remix – Vinyl – Review

12. November 2013

Benefit Jethro Tull on Beogram 1700 Bang & OlufsenUrsprünglich 1970 veröffentlicht, ist „Benefit“ das dritte Studioalbum der Britischen Band Jetrho Tull mit dem charakteristischen Querflöte-Spieler und Multi-instrumentalisten Ian Anderson. Jetzt, 43 Jahre später, wurde das Album wieder aufgelegt, neu abgemischt und als edle 180g Pressung veröffentlicht.

„Benefit“ wurde 1969 und 1970  nach Jethro Tulls erster USA-Tour aufgenommen, die ihnen einiges an Bekanntheit brachte. Die Veröffentlichung des Albums sollte aber auf jeden Fall noch vor dem Isle of Wight Festival geschehen, das von 1968 – 1970 statt fand und als das Woodstock Europas galt. Diesen Ruf hatte das Festival aber nicht nur, weil es schlechtes Wetter und viel Matsch und Schlamm gab – auch das Lineup liest sich wie das who-is-who der Beat-, Folk- und Prog-Rock-Bands der damaligen Zeit (King Crimson, Joe Cocker, Bob Dylan, etc.). Die gerade in abgeänderter Formation spielende Band JT durfte 1970 auf die Insel-Bühne und spielte mit legendären Kollegen, u.a. Joan Baez und Jimi Hendrix – vor 600.000 Leuten(!).

Das Album selbst ist eine Wende von den frühen Werken der Band, die eher rein folk-rockig waren – zu einem eher progressiven Stil. Dieser Wandel prägte dann auch die spätere Ausrichtung  der Band – schon früh stiegen Mick Abrahams und Toni Iommi aus der Band aus.

Soundcheck

JETHRO_TULL_Benefit_1-photocredit-Chrysalis Records-Ltd-px500Die Neuveröffentlichung, die auch als opulent ausgestattete CD-Version erscheint, wurde durch Steven Wilson neu abgemischt. Wilson ist bekannt als Produzent von z.B. Fish, Marillion, King Crimson oder Emerson, Lake & Palmer – aber auch als Sänger, Gitarrist und Songwriter bei der Prog-Rock-Band Porcupine Tree. Insofern steht Wilson der Band stilistisch sehr nahe.
Die Mischung ist Wilson außerordentlich gut gelungen. Im Vergleich zum Original arbeitet er die Instrumente viel deutlicher heraus – Klassische und E-Gitarre scheinen sich abzuheben und zeichnen damit eine plastische Tiefe, die das Original nicht bieten kann. Dennoch hat er nicht zu tief eingegriffen, so dass die originale Interpretation erhalten geblieben ist. Nicht umsonst ist die Abmischung offiziell von Ian Anderson autorisiert worden. Es wirkt, als ob jemand klanglich das Fenster geputzt hätte und der Hörer nun viel besser sieht – äh – hört ;)Die Scheibe ist mit altem Cover erschienen, die Verarbeitung ist erstklassig – die Pressung ebenfalls.

Fazit

Ein Klassiker im neuen Gewand. Die Neu-Mischung ist vor allem für High-End-Freaks interessant, die gerne kleine Nuancen heraushören wollen und können.