R.E.M.s „Green“ als Deluxe Pack auf Vinyl

20130510-193853.jpgR.E.M. hat sich 2011 aufgelöst – für viele Fans der ersten und zweiten Stunde (vor ihrem Wechsel zum Major Label Warner und danach) war das eine Art Erlösung. Jeder konnte hören, dass sich der einst originäre Sound von Stipe, Mills, Buck und Berry im 21. Jahrhundert immer mehr und mehr im Popgedusel verlor. Wer von uns kann schon auf Anhieb einen Track von den drei letzten Alben nennen? Kleine Hilfe: „Reveal“, „Around the Sun“, „Accellerate“. Das waren die letzten von R.E.M. veröffentlichten Alben aus 2001, 2004 und 2008.

Dahingegen sind die Alben „Monster“, „Automatic for the People“ und „Out of Time“ genau letzteres: Out of Time – zeitlose Klassiker, deren Wirkung man sich nicht entziehen kann. Sind Alben wie das spätere „Adventures in HIFI“ Beweise der musikalischen Reife der Band aus Georgia, so zählt das 1989 zum ersten Mal erschienene Album „Green“ noch zu den unverbastelten Veröffentlichungen der alternative Rock Band.
Und damit feierten sie auch dirket ihren weltweiten Durchbruch. R.E.M. veröffentlichten vor ihrem Wechsel zu Warner auf einem kleinen nationalen Label. Michael Stipe und seine Kollegen wollten allerdings raus in die Welt und so entschieden sie sich zu einem Wechsel zum Major.

Heute wurde ein Re-Issue veröffentlicht, das als wunderbares Deluxe Pack daher kommt und die Klassiker wie „Orange Crush“, „Pop Song 89“ und „Stand“ auf einer Scheibe beinhaltet – auf der anderen findet sich das ebenfalls 89 gespielte Konzert aus Greensbury, das ausser den Liedern vom „Green“-Album auch noch eines meiner absolute R.E.M. All-Time-Favourites beinhaltet – The One I love.

Jetzt, 25 Jahre nach der ursprünglichen Veröffentlichung, wirkt das Album, wirken die Texte schon fast naiv – zu Unrecht. Sie geben immer noch Anstoß darüber nachzudenken, was wir immer wieder ausser Acht lassen: Mach Dir bewusst, was Du brauchst. Werde Dir klar, wo Du bist. Tu was dafür, dass es besser wird:

Stand in the place where you live
Now face North
Think about direction
Wonder why you haven’t before
Now stand in the place where you work
Now face West
Think about the place where you live
Wonder why you haven’t before

Strophe aus „Stand“

Das Vinyl kommt mit originalem Artwork. Für R.E.M. Fans, die sich damals der Vormacht der CD beugen mussten, können das Vinyl jetzt in der Anniversary Deluxe Edition erstehen.

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R.E.M. Green Vinyl Re-Issue 2013

R.E.M.s Green zum 25 jährigen Jubiläum als 180g Vinyl

Ein Klassiker aus den späten 80ern von der mittlerweile aufgelösten Band R.E.M. „Orange Crush“ und „Stand“ rocken immer noch – fein remastered und auf hochwertigem 180g Vinyl. Kaufempfehlung für Fans.

Rating by Marcel: 4.0 stars
****

Rise Against in der Heavy Rotation – Endgame Vinyl

Manchmal ist es schon seltsam: Einige Bands kommen mit ihren Neuveröffentlichungen schnell ins Radio, schnell in alle Medien und dann auch ins Bewusstsein aller geneigten Fans. Und dann kommt es vor, dass ein Album schon ein Jahr lang draußen ist und erst mit eben dieser Verzögerung im Radio seinen Platz findet.

Als ich vor etwas mehr als einem Jahr von meinem damaligen Kollegen  Cédric Bad Religions relativ altes Album „The Process of Belief“ vorgespielt bekommen habe, hatte mich das Punk Rock-Fieber wieder voll gepackt. Und deshalb war ich auch auf der Suche nach ähnlichen Bands. Bin ich damals über die energetische Musik von Rise Against gestolpert, muss ich doch die Neuveröffentlichung „Endgame“ kurz verpasst haben. Zu dumm – aber auch nicht schlimm. Dank der intensiven und teilweise zu intensiven einlive-Heavy Rotation von „Satellite“ in den frühen Morgenstunden eines jeden Tages hat es bei mir irgendwann klick gemacht: „Hey – Rise Against hat eine neue Scheibe rausgebracht“. Nunja. Da war ich echt spät dran.

Wie dem auch sei, das – nennen wir es hier mal – aktuelle Album der Punk/Hardcore-Band aus Chicago ist mein Punk-Rock Herz wieder stärker ans Schlagen geraten. Mit dem einslive-Liebling „Satellite“ trafen Tim McIlrath und Konsorten mitten in mein Gitarren-Liebhaber-Herz. Der fünfte Track der sechsten Veröffentlichung geht gut nach vorne und profitiert vom simplen aber kraftvollen Schlagzeugspiel Brandon Barnes‘ und natürlich von der charakteristischen Stimme MacIllraths.

Gut der Text ist jetzt nix Besonderes. Da fliegt jemand über uns wie ein Satellit und das sind die Tatsachen, die man nicht verleumden könne. Deshalb soll man ihn auffangen, wenn er fällt. Nunja. Ein zweifelhaftes Motiv für die alte gesellschaftskritische Aussage, nur vordergründig entsprechend der gesellschaftlichen Maßgaben zu spielen, aber im Dunklen Konspirationspläne auszuarbeiten (natürlich romantisch verklärt „bei Kerzenlicht“ ;)). Von politisch engagiertem Punk-Rock erwarte ich auch nicht mehr. Meine liebsten Punk-Rocker um Greg Graffin machen’s auch nicht wirklich besser. Und – mal ehrlich – welche weltbewegende Gesellschaftskritik soll man schon in 3:30 Minuten unterkriegen.

Erwähnenswert finde ich, dass zum Beispiel im Track „Midnight Hands“ wunderbar Nu-Metallige Elemente samt Gegröle auftauchen – ganz das letzte Jahrzehnt. Ferner gefällt mir an der Band die Mehrstimmigkeit, die in aller Regelmäßigkeit zum Refrain einsetzt. Musikalisch ist das alles in allem ein gelungenes Album von Rise Against.

Die Band sieht den Titel „Endgame“ als typisches Omega-Alpha-Bild: In jedem Ende steckt auch ein Anfang – oder zumindest die Chance darauf. Also alles eine ziemlich fatalsitische Nummer; wir gehen alle unte, aber für den Neuanfang können wir uns vorbereiten. In einem Interview sagte McIlrath:

„Das Album handelt von dem kritischen Punkt, an dem die Menschheit steht, vom Ende der Zivilisation. Was, wenn die Art von Leben, wie wir sie derzeit führen, nur eine Blase ist, die nicht nachhaltig funktionieren kann und die es gar nicht verdient hat, in dieser Form weiterzuexistieren? Was wäre, wenn die von uns gestaltete Welt dermaßen hässlich und gegen die Natur ausgefallen ist, dass sie wohl oder übel zu einem Ende kommen muss, damit man auf den Ruinen eine neue Welt kreieren kann, die für alle die Bessere ist? Gewiss klingt das alles verdammt utopisch, aber es geht dabei gar mal nicht um ‘die perfekte Welt’, sondern nur um einzelne Aspekte, um manche Dinge, die so einfach nicht weitergehen können.“
 

Tonträger

Das Vinyl kommt als 180g-Pressung und mit qualitativ hochwertigem mp3-Download. Die Schallplatte ist sauber gepresst und übersteigt so die Qualität vieler anderer Veröffentlichungen bei denen es evtl. etwas mehr auf Reproduktionsqualität ankommen würde als bei einer hau-drauf-gib-alles-rotz-punk-hardcore-Band wie Rise Against. Mit 20€ ist sie auch nicht ganz günstig – aber definitiv für denjenigen eine Anschaffung wert, der seine Vinyl-Sammlung um eine gute Scheibe zum mitgrölen und Abreagieren schätzt.

Download

Das Album kommt übrigends in einem Package inklusive digitalem Download. Die Files liegen in ausreichender Qualität mit 320 kBit/s vor und können mit dem beiliegenden Code heruntergeladen werden.

[UPDATE]:

Konzerte

Rise Against spielen in diesem Jahr keine Konzerte mehr in Deutschland, kommen aber in 2013 gleich zwei mal auf Deutsche Bühnen – einmal in München zum „Monster Bash“ (26. April 2013) und in Berlin (28. April 2013). Das Festival, das so heißt wie ein altes Shareware Jump’n’Run aus den 90er Jahren, ist ein Festival des guten Punks. Mit dabei sind Pennywise, Polar Bear Club, Title Fight, The Story so far und Tim Vantol.

Rise Against Endgame Vinyl (2011)

Gutes Punk-Rock-Album mit leichten Hardcore und Nu-Metal Einflüssen

Endgame ist ein gutes Punk-Rock-Album, das sich besonders dazu eignet, Fahrten auf leerer Autobahn leicht zu beschleunigen 😉 Rise Against sind keine Abwechslungskünstler – deshalb hört sich das Album nach nur einer Tonart an. Macht aber nichts – geht ja nicht lang 🙂

Rating by Marcel: 4.5 stars
****1/2

Loreena McKennitt, Vinyl und die Gerste

Leider fällt mir das Titelverfassen derzwit nicht sonderlich leicht. Daher versuche ich ab sofort immer, den Titel verquer stehen zu lassen und meine Artikel mit Erklärungen zu beginnen 😉

Meine Damen, meine Herren!
Der Titel unseres heutigen Artikels lautet: Loreena McKennitt, Vinyl und die Gerste. Die einfache wie enttäuschende Lösung dieses Titels gliedert sich in drei Unterpunkte:

Loreena McKennitt ist eine kanadische Sängerin mit sowohl schottischen als auch irischen Vorfahren. Viele in Kanada haben solche Großeltern, aber bei Loreena hat sich eine starke Neigung zur keltischen und Folk Musik entwickelt. Auf allen ihren Schallplatten und CDs hört man Instrumente wie die Fiddel, den Dudelsack und die Harfe. Sie selbst ist auf Klavier und Akkordeon spezialisiert.

Das besondere von McKennitts Musik ist die Vermischung der keltischen Folkmusik mit orientalischen Einflüssen – was ihre Schallplatten leider in die schlimme Kategorie „Weltmusik“ wandern lässt. Aber gerade diese Mischung deckt die Nähe doch so mancher historisch-folkloristischer Musik auf und zeigt, dass Rhythmen, Akkorde und auch Instrumente zu mehreren Kulturkreisen passen können und auch die Musik anderer Kulturen authentisch oder fast besser wiedergeben können (Hier zur Untermauerung Klaus Meine aus einem sehr bekannten Lied des beginnenden 90. Jahrzehnts des ausgehenden 20. Jahrhunderts zu zitieren, spare ich mir mal. Wer weiß, was ich meine (sic!), der möge dies doch bitte unterhalb dieses Beitrags posten.)

Hier soll es zwar um ihr neues Album gehen – jedoch möchte ich auch Stücke auf schon länger veröffentlichten Schallplatten erwähnen, die mir über lange Zeit ans Herz gewachsen sind. Dazu gehört auf jeden Fall an erster Stelle der „Highwayman“ aus dem „Book of Secrets“, in dem in Versen sehr romantisch und anrührend die traurige Liebesgeschichte eines Wegelagerers und Bess, der Tochter des Grafen, die ihr Leben zugunsten des seinen opfert – bedroht und gefangen von King Georges Soldaten. In der passenden Stimmung ist dieses Stück ein Gänsehautgarant.
Bekannter sind bestimmt auch der Mummer’s Dance (ebenfalls „Book of Secrets“) und die „Bonny swans“ („The Mask and Mirror“)

Der zweite Teil des Titels: Hier geht’s nun mal um Schallplatten – Vinyl = Schallplatte. Keine Überraschung hier 😉

Im dritten Teil möchte ich Euch gerne etwas über das frisch gepresste Vinyl erzählen, das Loreena McKennitt – wie alle ihre Schallplatten – im eigenen Label veröffentlicht (www.quinlandroad.com). Die Scheibe heißt „The Wind that Shakes the Barley“ und kommt als streng limitierte Auflage mit nur 5000 Exemplaren weltweit in 180g Vinyl daher. Endlich habe ich eine neue Schallplatte von ihr ergattern können, denn ihre wunderbaren Vorläuferalben gibt und gab es immer nur auf CD. Lediglich die frühen Werke McKennitts sind mal gepresst worden, jedoch riet sie selbst auf ihrer Homepage vom Kauf dieser Exemplare ab – die Qualität sei zu schlecht.
Ehrlich wärt am längsten. Und so hat sie auch einiges daran gesetzt, die Ausgabe des aktuellen Albums in guter Qualität vorzulegen.
Das Vinyl kommt einfach daher – keine Materialschlacht. Für neun Stücke braucht es nur eine Schallplatte. Das lässt das Album zwar nicht audiophil werden, gut produziert ist das Album aber dennoch.
Auch diesmal hat Loreena McKennitt wieder viel selbst komponiert bzw. arrangiert und natürlich auch gesungen.
Das Gefühl, das durch die Musik und die Boxen ankommt ist analog zu den Alben davor. Der Track „As I Roved Out“ ist ein Ohrwurm, der sich spätestens beim zweiten Hören manifestiert.
„Brian Boru’s March“, „The Star of the Country Down“ fordern ein wenig zum Tanz vor dem Kamin im Hochland auf und für die folgenden Lieder passt auch ein guter Whisky – Single Malt – versteht sich.
Ab der zweiten Seite wird es sehr ruhig. Der Titeltrack „The Wind that Shakes the Barley“ ist ein andächtig trauriges Stück – und die nachfolgenden Stücke bringen den Kreislauf nicht wieder in Schwung.

Dennoch ist das Album ganz Loreena McKennitt, die Klangqualität und die des Vinyls sind vorbildlich.
Ich rate (wem die Musik gefällt) zum Kauf der Schallplatte. Mein Vinyl hat schon die laufende Seriennummer 3053 – und wer weiß, wie viele es noch gibt 😉

Jetzt kommt noch die Tracklist. Bis demnächst bleibe ich Euer:
Schallplattenchecker

P.S.: Die Auflösung fehlt noch. Barley heißt Gerste. Tadaaaa 😀 Schö.

  1. as i roved out
  2. on a bright may morning
  3. brian boru’s march
  4. down by the sally gardens
  5. the star of the county down
  6. the wind that shakes the barley
  7. the death of queen jane
  8. the emigration tunes
  9. the parting glass

Loreena McKennitt – The Wind That Shakes the Barley – Vinyl

Loreena McKennitts Album von 2010 kann nicht vollständig überzeugen

The Wind That Shakes the Barley hat alles, was ein Album von Loreena McKennitt haben muss. Es ist ruhig, es hat schöne instrumentale Stücke, es ist musikalisch zwischen Irland und Marokko. Nur eines hat es und das ist schade: nichts Besonderes.

Rating by Marcel: 3.5 stars
***1/2