Oh Maggie Give Them One More Chance – The High Kings sind „Friends for Life“

Wer kennt die High Kings? Wer? Keiner? Wie schade, denn laut Barack Obama sind die vier Sängerknaben der Irischen Kombo „High Kings“ die zweitbeste Band Irlands – nach U2. Natürlich haben die High Kings mit U2 genauso viel gemein wie Annett Louisan mit Rammstein, aber die Empfehlung eines der mächtigsten Männer Amerikas (;)) kann man sich schon mal anhören.

Was machen die High Kings

Die High Kings sind eine Gruppe von vier gestandenen Männern – allesamt Mulitinstrumentalisten. Ihre Hauptinstrumente sind zweifellos ihre Stimmen, denn die prägen die CD „Friends Forever“ in fast jedem Track. Vor allem in den besonders folkig gemachten Stücken wie „Oh Maggie“ oder „Johnny Leave Her“ kommen die vier als strammer Männerchor daher. Es folgen das Banjo und das Akkordeon – ohne die beiden: Kein Folk.

The-high-Kings-Friends-For-Life-CDCover-px400-300x300Der musikalische Stil changiert zwischen Irish Folk und WDR4-Pop. Letzteres ist nicht abschätzig gemeint – es ist alles auf Englisch  und kein Schlagetr – aber dann doch schon sehr auf Schwoof und heile Welt gemacht. Wer schlicht eine CD mit Irischer Musik sucht, die eingängig und gut produziert ist, liegt mit „Friends for Life“ genau richtig.

Soundcheck

Wie bereits erwähnt, ist das aktuelle Album ein gut produziertes Album mit Höhepunkten, auf die ich kurz eingehen möchte:

  1. „Oh Maggie“
    Direkt das Intro begrüßt mit dem gut gelaunten Refrain des Stücks. Erster Eindruck: nichts Besonderes. Danach: Ohrwurm!
  2. „Gucci“
    Inhaltlich ein Lobgesang auf die Bodenständigkeit („You’re Gucci’s no better“) ist das Stück eine musikalische Wendung vom Folk weg. Die rhytmische Vertraktheit des Gesangs fügt sich brilliant in den reduzierten Klangteppich und wird nur im Refrain unterbrochen.
  3. „Health to the Company“
    Eine Neuinterpretation einer mittelalterlichen Ode an die gute Gesellschaft, mit der man gerne ein, zwei, drei auf die Gesundheit trinkt. Die keltischen Ursprünge des Stücks werden im Chorus mit Dudelsack unterstrichen – ansonsten macht das das Banjo.
  4. „Johnny Leave Her“
    Shanty gefällig? Das können die High Kings in Perfektion.
  5. „McAlpines Fusiliers“
    Tanzen wie die Iren – der Soundtrack

Fazit:

Wer Bock hat auf Irische Musik und sich nicht auf die Pogues einlassen will: Das ist Eure CD! Ein gelungener Querschnitt durch traditionelle Irische Popmusik.