Ab Montag Massive Attacks Heligoland im Superpack im Schallplattencheck

Ab dem 5. März kommt (unverständlicher Weise deutlich nach der CD) ein Super-Sammlerpaket inklusive Vinyl des neuen Albums von Massive Attack „Heligoland“ auf den Markt. Der Schallplatten-Checker hat sich das Album natürlich gesichert und schreibt Euch was über die Musik und die Qualität der Schallplatten im nächsten Post.
Seid gespannt wie ich!

Euer Schallplatten-Checker

UPDATE

Die Scheibe kommt nicht vor dem 19. März… Anscheinend kommen die mit der Produktion nicht hinterher. D.h., dass der Artikel zu Massive Attacks „Heligoland“ noch ein wenig auf sich warten lassen wird.  Ich prangere die Bevorzugung der digitalen Welt an 😉

Euer Schallplatten-Checker

UPDATE

Heligoland als Vinyl bleibt nicht lieferbar. Amazon hat mich vorhin benachrichtigt, dass sich das Erscheinungsdatum vom neuen Massive Attack um eine weitere Woche verschiebt. Blöd. Das ist mir schon mal passiert mit der Compilation vom Beatschuppen. Vertagen, vertagen und zum Schluß war die Schallplatte gar nicht mehr lieferbar. Ich hoffe nun wirklich nicht, dass das Heligoland Vinyl dasselbe Schicksal erleidet.

Leider ist auch keine Information zu bekommen, warum sich die Veröffentlichung derart lange verzögert. Ich glaube nicht, dass den britischen Pressen das Vinyl ausgegangen ist 😉

So. Wie gehabt – tschüß!

Euer Schallplattenchecker.

UPDATE

So wie es aussieht, ist der Weg von der Vinylfactory in GB entweder sehr lang oder die Lieferung von Massive Attacks „Heligoland“ verzögert sich immer noch. Auf der Homepage der Hersteller kann man herauslesen, dass es bei der Produktion des Albums wohl Probleme bezüglich der Qualität gab. Der letzte Eintrag, der die endgültige Auslieferung ankündigt, stammt allerdings schon vom 18. März. Die Lieferverzögerungen scheinen sich also fortzusetzen.

Ich schlage vor, nicht unbedingt ein „Kunstwerk“ schaffen zu wollen. Leute wollen die Musik hören!!! Also schickt mir gefälligst ein paar Vinyls mit Druckfehlern 😉

Amazon gibt mir schon den 19. April als Lieferdatum an. Na dann…

Euer Schallplattenchecker

Schmetterlinge im Tunnel – über das neue Album der Editors

Musik, die sich in die allgemeine Kategorie „Indie“ schieben lässt, schiebe ich in aller Regel in meine persönliche Kategorie „uninteressant“. Das wäre mir wahrscheinlich auch mit den Editors so gegangen, hätte ich nicht durch Zufall CampusFM meiner alten Alma Mater – der Universität Duisburg – Essen – gehört und das in den Semesterferien.

Dann nämlich läuft eine Schleife von höstens zwei Stunden Dauer und alle Musikstücke und Moderationen grüßen das Murmeltier. Alle zwei Stunden war ich für diese gewisse Monotonie aber sehr dankbar, weil sich dann auch dieser eine Track mit der Mischung aus Depeche Mode und Camouflage wiederholte, der mir absolut nicht mehr aus dem Kopf ging.

Es war „Papillon“ von dem kürzlich erschienenen Album „In This Light and On This Evening„.

Zugegeben, der Track ist echt simpel aufgebaut – bekommt aber einen besonderen Kick durch den simplen und unterkühlten Einsatz längst aus der Wavezeit bekannter Instrumentierungen. Da findet sich der synthtische Sound eines Mini-Moogs, gesampelte Rhytmen und ebenfalls gesampelte „Ah“s wie zu besten New Order Zeiten.

Dazu kommt noch die fantastisch dunkle und im Timbre sehr ungewöhnliche  Stimme von Tom Smith und fertig ist der Ohrwurm. Eigentlich wird der Ohrwurm erst durch den Refrain-Schluß fertig: „It kicks like a sleep twitch“ – Dann ist er aber perfekt. Und das, obwohl niemand so wirklich etwas mit „Sleep-Twitch“ anfangen kann. Der Begriff scheint selbst in englischsprachigen Ländern ungewöhnlich zu sein, wenn man die diversen nach Sinn heischenden Einträge der Foren verfolgt [1]. Am besten übersetzt scheint die Stelle mit „Schlaf-Krampf“ zu sein. Die Deutung obliegt dem Rezipienten 😉

Die Schallplatte habe ich mir dann in der Hoffnung auf noch mehrere von diesen grandiosen Stücken gekauft. Leider fand ich mich beim Durchhören des Vinyls enttäuscht. Bis auf den Titeltrack „In this Light and on this Evening“ und „Papillion“ ist das Album zu vernachlässigen. Hier tut sich wieder meine persönliche „Indie“-Schublade auf und lässt die Schallplatte in meinem Schrank verschwinden. Keiner der übrigen Tracks verfügt über Höhepunkte. Der Versuch, Musik wie Kraftwerk zu machen („Bricks and Mortar“), ist kläglich gescheitert.  Die Editors haben wahrscheinlich nicht verstanden, dass Kraftwerk über die Innovation des Klangs erfolgreich wurde. Das ganze einfach aufzuwärmen und ein paar belanglose Zeilen drüberzusingen reicht in meinen Ohren nicht.

Leider ist auch die Pressung kein Hit. Zwar ist der Sound nicht gar so matschig wie der auf dem letzten Coldplay-Vinyl. Allerdings auch nicht gerade brilliant und störungsfrei. Zudem scheine ich ein fehlerhaftes Exemplar erhalten zu haben – ein schöner Durchzieher ziert Seite B. Was soll’s.  Für eine Indie-Band sind auf dem Album zwei Tracks sehr gut – der Rest ist belanglos und eignet sich höchstens für ganz leise Hintergrunduntermalung.

Hier kommt noch die Tracklist:

  • In This Night and on This Evening
  • Bricks and Mortar
  • Papillon
  • You Don’t Know Love
  • The Big Exit
  • The Boxer
  • Like Treasure
  • Eat Raw Meat = Blood Drool
  • Walk The Fleet Road

Bohren und der Club of Gore-Dolores und der Schmerz auf Schallplatte

Fangen wir heute mal mit etwas anderem als der schlichten Beschreibung von Musik auf Vinyl an. Fangen wir mit einem Live-Auftritt der Band Bohren und der Club of Gore an und zwar in ihrer Heimatstadt Mülheim a.d. Ruhr. Diese Stadt hat zwei Theater-Spielstätten, wovon eine das Theater am Raffelberg ist und zu den idealistischsten und renommiertesten Ensembles gehört. Diese Gruppe, die seit Jahren von Roberto Ciulli geleitet wird, veranstaltet jährlich im Raffelberg-Park die weißen Nächte von Mülheim. Grundsätzlich wird das Theater von drinnen nach draußen verlagert, kostenfrei gemacht und mit einem Rahmenprogramm garniert. Dazu gibt es eine Bühne, die halb in das Wasser des Raffelberger Sees ragt, die nur aus Traversen besteht, weshalb ein Blick an dem Bühnentreiben vorbei auf den See und die Büsche und Bäume des Parks möglich ist. Die farbige Beleuchtung des Parks hebt die Stimmung dazu noch besonders hervor.

Und hier kommen wir auch schon zu Bohren und dem Club of Gore. Wer die Musik – gerne beschrieben als Gore-Jazz – noch nicht kennt, kann sich auch nicht ausmahlen, was in jemandem (also mir) vorgeht, der die Location und das Setting kennt und dann davon hört, dass diese Band genau dort spielt. Vielleicht könnt Ihr das ja im Nachhinein nachvollziehen, wenn Ihr die aktuelle Schallplatte von Bohren und der Club of Gore auf dem Plattenteller drehen seht und die entspannt bis lethargisch anmutenden fast-schon-nicht-mehr Rhythmen der Mülheimer hört. Denn allein durch diesen Eindruck kommt man in eine andere – viel langsamere Welt. Wem die Musik von Sigur Rós was sagt, dem würde ich Bohren so beschreiben, als hätten Sigur Rós eine ganze Familienpackung Downer geschluckt und würden damit eher Klangflächen als Musik erzeugen.

Aber das Ergebnis ist alles andere als schlecht! Im Gegenteil. Wenn sich eine Situation ergibt, in der diese Musik passt – z.B. beängstigend während Weltuntergangsstimmungen kurz nach oder während eines Unwetters oder hypnotisierend während eines Konzerts in dem oben beschriebenen Setting – schlägt sie ein wie eine Bombe – nur sehr, sehr langsam. Letztere Situation ist natürlich mit einer Schallplatte nicht zu erreichen, es sei denn man betriebe eine Menge Aufwand 😉 Aber gerade das Unwetterszenario eignet sich für die Mülheimer Gore-Jazzer und die heimische Stereoanlage.

Dass das passt, erklärt sich schon allein aus der Definition des „Gore“. Gore ist englisch und bedeutet als Subjekt Blut oder geronnenes Blut – als Verb „durchbohren“ oder schlicht „bohren“. Die Band heißt also in komplett deutscher Version „Bohren und der Club des Bohrens“ – oder „des Bluts“ natürlich. Diese unheimliche Bezeichnung rührt von einer Gattung des Horror- bzw. Splatterfilms her, bei dem nicht das Morden und blutrünstige Umbringen im Mittelpunkt steht, sondern eher das Ergebnis solcher Taten: Blut, geronnenes Blut in seiner ganzen Pracht.

Genauso spielen Bohren auf ihrer zuletzt erschienenen Schallplatte „Dolores“. Ganz langsam, wie das Blut aus einer frisch geschlagenen Wunde dickflüssig heraus quillt, über durchschnittlich sechs Minuten zu einem fließenden Bach zusammenläuft, um dann am Ende jeder Schallplatten-Seite zu gerinnen und zu erstarren…

Sehr pathetisch – zugegeben. „Dolores“ eignet sich ganz prima als Fahrstuhlmusik bei den Munsters oder als Untermalung eines Halloween-Diners – das Album ist aber auch Aspirin gegen einen gehetzten Tag. Zum „cool down“ ist nichts besser geeignet als diese entschleunigte Schallplatte. Wenn nicht maximal drei Tracks auf einer Schallplatten-Seite währen und man notgedrungen die Seite wechseln müsste, erstarrte man ebenso wie beschriebenes Blut.

Produziert ist das Album vorbildlich. Es ist nicht unbedingt audiophil – dazu stellt die Instrumentation auch nicht die beste, weil elektronische, Ausgangsbasis dar – aber durchaus klanglich „vollmundig“. Gerade das Saxophon tritt aus dem Off mit viel Hall auf die Bühne, während Schlagzeug, E-Piano und Bass sehr präsent direkt vor dem Hörer spielen. Ein gut eingestelltes Tonabnehmersystem ist für Bohren und der Club of Gore „Dolores“ aber schon notwendig. Ansonsten kommt es zu deutlichen Verzerrungen, die gerade bei dieser Musik sehr stark heraustreten. Lange Zeitspannen zwischen den Anschlägen der Noten und lange Zeitspannen, in denen sich die Klänge entwickeln können, decken jede Unsauberheit in der Abtastung auf.

Für Fans der langsamen Musik ist die Schallplatte eine Kaufempfehlung. Mike Patton war ebenfalls angetan und hat das Vorgängeralbum direkt auf seinem Label veröffentlicht.

cover_dolores

Zu beziehen ist die Schallplatte hier im Plattenladen.

Euer Schallplatten-Checker

Hier könnt Ihr den „Unkerich“ hören – meinen Favourite 😀

Zum Kauf verleitet durch Schallplatten – Pop Shopping

„Mal weghör’n! Jetzt kommt Werbung.“ So grüßt ein Sprecher auf der ersten Schallplatten-Seite den Hörer und sagt damit bereits so einiges – und zwar, wie man in den sechziger und siebziger Jahren in weiten Teilen der Bevölkerung zu Produktinformationen stand. Also gar nicht so gut. Beim ersten hören der Platte konnte ich das gar nicht nachvollziehen, denn wer so eine Musik in seine Werbebotschaft aufnimmt, kann nur exzellente Produkte in seinem Portfolio führen.
pop shopping Schallplatte
Ehrlich, was für einen Aufwand die Werbeleute damals getrieben haben, um ihr Produkt verkauft zu bekommen, ist unglaublich. Dabei handelt es sich bei „Pop Shopping“ gar nicht nur um eine schnöde Ansammlung von Werbejingles à la „Nichts ist unmööööglich“ oder ähnliches – so etwas Liebloses gab es damals noch nicht. Vielmehr ist jedes einzelne Stück von namhaften Komponisten und Arrangeuren geschaffen und von deren Kombos auch direkt eingespielt und mehr oder minder kreativ betextet.
Ein ganz großer Wurf ist Max Meier-Maletz gleich auf der ersten Schallplatten-Seite gelungen. „Schuhe Nordwest – das ist der Hit – wir machen Schuhmode – machen Sie mit…“ Oh jeh… So war das wohl mal in der Republik. Aber hört erst mal in „Swinging Nordwest“ rein. Das Swingt wirklich ganz hervorragend und brilliert durch gekonnte Breaks und Bridges. Wenn der Text nicht heute zu extremem Kopfschütteln verbunden mit zweifelnden Gesichtern führte, würde ich den Track auf jeder Party spielen. Für diesen Fall haben „crippled dick hot wax“ – die Macher von „Pop Shopping“ auch dankenswerter Weise gleich noch eine Instrumentalversion von „Swinging Nordwest“ auf die zweite Schallplatte gepackt.
Gleich hinter einen ebenfalls fantastisch treibenden Track „Komm‘ in Fahrt“ von Christian Bruhn. Dieser 2:50 Song besingt das Getränk, mit dem viele ALDI-Süd-Käufer ihre Pubertät durchgesoffen haben – Hansa Pils. Kein Scherz. Der Text vermittelt sogar das Gefühl von Reisen, Freiheit, Offenheit – so ganz anders, als das Getränk je war. „Komm in Fahrt – das macht Laune, das macht Stimmung – Komm doch einfach mit…“ Gerne würde ich natürlich wissen, wohin. Doch das ist gar nicht so wichtig.
Wichtiger ist eher, womit! Nämlich mit dem Capri II – ebenfalls ein Stück von Christian Bruhn. Der Junge muss eine Menge Werbe-Schallplatten gemacht haben. Dieser Track verleitet tatsächlich ans Reisen zu denken – allerdings viel der Text spartanisch aus: „Daaaaadadada, Capri II“. Der Autoklassiker von Ford hätte mehr verdient. Aber auf dieser Schallplatte geht es schließlich nicht um heiße Öfen, sondern eher um „heiße Bienen“, wie im Ellen Betrix Song „Peach Girl“ von Baden, Brenk und Petri. Wer damals von den Textzeilen „steiler Zahn“, „Wuchtbrumme“ und Ähnlichem zum Kauf animiert wurde ist leider ungeklärt. Gerne würde ich solche Leute aber mal kennen lernen 🙂

Einen großen Namen muss ich hier allerdings noch erwähnen: Klaus Doldinger. Auf dieser Schallplatte (genauso wie auf „German Funk Fieber„) ist er mit einem Werbetrack für „Fa“ mit „Wild Freshness“ und für „Salamander“ mit „Frei mit Boots“ (sic!) vertreten. Ein frühes Zeichen seines Könnens – der Sound ist umwerfend – die Botschaft eher nicht.

Sehr schön ist auch der Text im inneren des Plattencovers inklusive einer Laudatio von Götz Alsmann. Die Macher von „Pop-Shopping“ haben sich die Mühe gemacht alte Vinyl-Scheiben, Schallfolien und sonstige Medien zu sammeln und sie auf diesem einzigartigen Sampler unterzubringen. Schallfolien waren sehr dünne Schallplatten, die extrem billig zu produzieren waren und die Zeitschriften und teilweise sogar Waschmittelverpackungen beilagen. Natürlich waren diese Folien nicht so beständig wie die „erwachsenen“ Vinyl-Schallplatten. Allerdings haben sie die Zeit doch überstanden, um bei „Pop-Shopping“ wiederverwendet werden zu können.

Auf alle Stücke dieser Platte kann ich nicht eingehen, auch wenn der Moulinetten-Song und „Swing a little, Kim a little“ auf jeden Fall mehr als hörenswert sind. Und so beende ich meinen Artikel mit einer absoluten Kaufempfehlung und einem weiteren Textfetzen von „Swinging Nordwest“:

„Alle meine Schuhe machen jetzt Protest – weil ich mir heut‘ Schuhe kauf‘ – Schuhe von Nordwest!“

Die Schallplatte bekommt ihr direkt beim Label oder (leider nur noch) die CD über den Schallplatten-Check Plattenladen.

Ihr wisst Bescheid,

Euer Schallplatten-Checker

Früher war ja mehr Vinyl – mit Michael Jacksons Musik darauf.

Jaja. wir wissen es nun wirklich alle – der König der Pop-Musik (ich bemühe hier absichtlich nicht das englische Original-Phrasenschwein) ist tot. Michael Jackson ist im Alter von fünfzig Jahren gestorben. Was aber für mich und millionen anderer Musikverrückter bleibt, sind seine Schallplatten.
In jeder noch so wüsten 80er Jahre Schallplatten-Sammlung findet sich garantiert mindestens ein Werk aus der Solozeit von Michael. So bin ich auch an meine ersten Jackson-Scheiben geraten. Meine Tante war in den 80ern immer am musikalischen Puls der Zeit und auch dementsprechend immer mit neuen Schallplatten ausgestattet. Bei jedem Besuch durfte ich mir ihre neuesten Platten anhören – meistens ziemlich schnödes Zeug, dem ich bis heute nichts abgewinnen kann (Roxy Music geht nun mal – bis auf ein paar Ausnahmen – nicht).
Damals war ich weniger musik- als technikbegeistert und so ahnte meine liebe Tante nicht, dass ich eher von der schwarzen Scheibe und der Nadel fasziniert war, die da Töne produzierte, als von der neuen Musik.
Tja. Das war mal. Als sie dann das Interesse an neuen Schallplatten verlor, erbte ich ihre gesamte Sammlung. Und – wer war natürlich auch dabei? Michael Jackson und das gleich in zweifacher Ausführung: einmal mit dem Megaerfolg „Thriller“ und mit dem fast ebenso erfolgreichen Follow-up „Bad“.

Cover_Thriller_Michael_Jackson

Thriller hatte mich sofort überzeugt, als ich mich Jahre später dann auch mal um die Inhalte von Schallplatten scherte (zu meiner Verteidigung – bei der Veröffentlichung von „Thriller“ war ich vier Jahre alt). Mit „Beat it“ und „Billie Jean“ hatte ich auch immer zwei Referenztracks, mit denen ich die Belastbarkeit meiner Stereo-Anlage testen konnte. Das ist im Nachhinein sehr erstaunlich, weil in den 80er Jahren der Sound alles andere als dick war. Bei „Billie Jean“ und dem (sorry) fetten Bass und dem kombinierten Bass+Gitarrenlauf von „Beat it“ war mir aber klar, dass der schmächtige Sound an den anderen Scheiben lag und nicht etwa an meiner Anlage. Vielen Dank an Michaels langjährigen Produzenten Quincy Jones, der – selber Musiklegende – immer das richtige Händchen für den Sound hatte und „Off the Wall“, „Thriller“ und „Bad“ mit ihm aufnahm.

Cover_Album_Bad_Michael_Jackson
Michael Jackson: Bad

„Bad“ hatte einen etwas schwereren Start. Die Platte verschwand erst mal in den Sammlungstiefen. Warum weiß ich nicht mehr. Allerdings ist viel wichtiger, dass sie aus den tiefen irgendwann wieder aufgestiegen ist und auf meinem DUAL-Plattenspieler landete. Wie konnte ich nur „Dirty Diana“ (heute mein absoluter Favourite) verschmähen?! Jacko konnte so hervorragend schmachten – und das hat ihn mir so sympathisch gemacht. Eine Femme Fatale anzuschmachten und sich in psychische Abhängigkeit begeben – das konnte ich auch schon. Und Michael lieferte mir Vinyl gewordene Unterstützung.
Muss ich noch was zur „Dangerous“ sagen? Tolles Album! Aber damals vertrieb Sony nur noch auf CD. Deswegen wird hier trotzig darüber geschwiegen 😉

Jetzt hab ich das Netz auch mal zu Michaels Tod gefüttert. Aber auch ich halte seine Schallplatten und seine Musik in Kopf, Herz und Plattenschrank. Alles Gute, Kollege!

Der Schallplatten-Checker

Hier gibt’s übrigens noch Vinyl – im Plattenladen