Agnes Obel – Aventine – Vinyl – Review

Agnes Obel-The Curse-Aventine-SingleCoverEs ist Herbst. Zeit für ein wenig passende und Herbstgefühle unterstützende Musik. Was bei mir klassischer Weise immer die Melancholie des gehenden Sommers untermalt ist entweder Qntal, Loreena McKennitt, Eric Satie oder ähnlich ruhige Musiker. Und das seit langen Jahren. In diesen Reigen hat sich seit Kurzem eine neue Stimme eingestellt: Agnes Obel.

Vielen von Euch wird Agnes Obel bereits aus der Telekom-Werbung von 2009 bekannt sein, als sie den Soundtrack mit „Just so“ beisteuerte. Damals wurde das „Google-Phone“ G1 beworben… Aber Agnes Obel ist bekannt geblieben ;). Und das mit Recht. Die in Berlin lebende Dänin hatte mit Ihrem Debut-Album „Philharmonics“ (2010) direkt ihren Durchbruch gefeiert, prompt fünf „Danish Music Awards“ gewonnen und für das Album gleich fünf mal Platin kassiert.

Für diejenigen, die die Musik Obels noch nicht kennen: Sie spielt ein wunderbar verträumtes Piano mit simplen aber gefühlvollen Akkorden. Sie singt mit einer leicht dunklen, angehauchten Altstimme – und diesem unglaublich tollen dänischen Akzent. Die Alben lassen sich mit einer Tasse Tee im Sessel hören, dabei durch’s Fenster auf die graue Stadt schauen, während sie der Herbstregen durchwäscht (*träum*). Alternativ kann man natürlich auch mit dem Auto über den Niederrhein durch den Nebel fahren – same same.

Soundcheck

Im Gegensatz zu „Philharmonics“ ist auf dem neuen Album „Aventine“ mehr los. Und damit meine ich die üppigere Instrumentierung. Während auf Ihrem Debut-Album hauptsächlich Piano und Stimme im Vordergrund stehen und nur manchmal Streicher und Harfe zur Unterstützung dazu kommen, finden sich auf „Aventine“ nur wenige Tracks, die ohne auskommen. Das macht das Album ein klein wenig aktiver. Aber keine Sorge – Hektik kommt bei weitem nicht auf.

Großartig das Preludium – Chord Left. Das rein instrumentale Piano-Stück hilt einem, sich zu orientieren – es wird ruhig, ein wenig gedämpft, unaufgeregt und auch ein gehöriges Bisschen melancholisch. Dann geht es mit „Fuel to Fire“ weiter – und wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, Lana del Rey (die olle Schmolllippe) hätte sich auf die Scheibe verirrt. Nach „Dorian“, einem hübsch verträumten 5-Minüter, folgt der Titelsong „Aventine“ – ein Walzer.

Es gibt noch eine weitere der drei intstrumentalen Nummern „Tokka“. Ist dies wieder eine reine Piano-Nummer, kommen in der letzte Komposition „Fivefold“ die Streicher dazu.

Agnes Obel verabschiedet sich mit „Smoke & Mirrors“, einer passsenden Zusammenfassung des Albums und entläst den Hörer mit einem Seufzen in die Freiheit, die Platte noch einmal umzudrehen und weiter zu träumen.

 

Vinyl-Check

Agnes-Obel-2-photocredit-Alex-Bruel-Flagstad-px600Folgt, sobald das Vinyl erschienen ist. Veröffentlichungsdatum ist der 30.September 2013 für Vinyl.

Agnes Obel – Aventine – Vinyl – Review

Der Soundtrack zum Herbst 2013 – ein unaufgeregt aufregendes Album

Mit ihrer hauchigen Stimme, ihrem gefühlvollen Klavierspiel und einem symphatischen dänischen Akzent verzaubert Agnes Obel auf ihrem neuen Album „Aventine“. Ein tolles Album für Melancholie-Liebhaber.

Bewertet von Marcel: 4.5 Sterne deluxe
****1/2

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